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Lösung für den Streit der Standpunkte |
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Die Wahrheit liegt nicht in der Mitte, sondern die Wahrheit ist das Ganze! Die Wahrheit ist nicht der kleinste gemeinsame Nenner, sondern das größte gemeinsame Vielfache! Der Begriff "PolykontexturalLogik
/ Polykontexturale Logik"
bedeutet frei übersetzt: Die Logik, die nicht nur einen, sondern
mehrere Bezugsrahmen als Fundament nutzt (Poly =
viele; Kontext = Zusammenhang, Bezugsrahmen, Basis, Beziehungsgeflecht;
Logik = Lehre vom folgerichtigen Denken). Die meisten gewalttätigen Konflikte auf unserem Planeten entstehen durch die Betrachtung von Sachverhalten aus unterschiedlichen Perspektiven. Wobei Leute oder Gruppen verschiedene Standpunkte haben, an diesem Standpunkt verharren und um ihre Sichtweise streiten. Oft fehlt die Bereitschaft, sich auf den anderen Standpunkt zu stellen und von dort aus zu blicken. Viel häufiger wird durch Beharren auf einen bestimmten Standpunkt die Kommunikation eingestellt, Zensur gewählt oder sogar ein Krieg begonnen. Diese verhinderte Kommunikation
führt oft zu einer Verhärtung der unterschiedlichen Wahrheiten,
einer unterschiedlichen Logik und unterschiedlichen Gefühlserfahrungen.
Zusammenfassend könnte man sagen, diese Leute leben in unterschiedlichen
Systemen, die oft ein gesamtes Weltbild inklusive zugehörigem Selbstbild
beinhalten. Um eine komplexe Situation beurteilen zu können,
braucht man das Gesamtbild. Das für die Orientierung wichtige Gesamtbild
bekommt man nur, wenn man alle Perspektiven nutzt. Wer die Sichtweise
des "Gegners" ignoriert verhindert Kommunikation und trifft
folglich Fehlentscheidungen bzw. schürt den Konflikt.
Die Wahrnehmung verändert sich mit einem Wechsel der Perspektive oft extrem. Die soziale Anwendung von
Polykontexturallogik (PKL) erfordert von allen Beteiligten absolute
Offenheit in der Kommunikation, sowie völlige Meinungsfreiheit. Nur
wenn bei jedem Einzelnen der Mut vorhanden ist, der eigenen subjektiven
Wahrnehmung zu trauen und sie ohne vorherige Zensur mitzuteilen, kann,
indem jeder seine Wahrnehmung kommuniziert, gemeinsam ein unverlogenes
Gesamtbild entstehen. Angewandte PolykontexturalLogik ist die Beurteilung eines Themas oder eines Konfliktes unter Einnahme aller Standpunkte die es gibt. PolykontexturalLogik in der sozialen Praxis wäre ein Novum. Gelingen könnte dies durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Friedensforschung, Schauspielmethodik (1) und Kommunikationsforschung (1) (Radikaler Konstruktivismus) Solange das Selbstbild und Weltbild eines jeden von uns üblicherweise vom Standpunkt nur einer (egozentrischen-) Perspektive abhängt, ist die hierdurch gewonnene Wahrheit lediglich eine subjektive Teilwahrheit und deshalb zur Orientierung mangelhaft. Erst ein Mensch, der sich so perfekt wie ein Schauspieler in die Rolle eines Anderen wirklich hinein begibt, kann seinen vorherigen blinden Fleck erkennen und diesen Orientierungsfehler ausgleichen. Sogar der Konflikt z. B. zwischen einem verfeindeten Israeli und Palästinenser könne lösbar sein, wenn jeder der beiden als Schauspieler (1) ernsthaft und wahrhaftig einige Zeit in der Rolle des anderen lebt. Die Erfahrung IN einer anderen Rolle ist die intensivste dem Menschen mögliche Erfahrung überhaupt, um den anderen zu verstehen! Gut vorbereitet könnte solch ein "Aha Erlebnis" bzw. "ein Urlaub aus der eigenen Ego-Rolle" einem Menschen in relativ kurzer Zeit vermittelt werden. Um einen echten Perspektivwechsel herbeizuführen, reicht es nicht, dies nur oberflächlich zu tun, sondern man sollte so denken und vor allem so fühlen wie die andere Person. Um dies funktional zu erreichen, muss man zumindest einmal komplett in die jeweilige andere Rolle hineinschlüpfen. Auf diese Weise lassen sich durch ein persönliches empathisches Erlebnis Kriege, Missverständnisse und Gewalt vermeiden. Jeder könnte das dafür nötige Know-how in wenigen Wochen im Schauspielunterricht erwerben. Im beginnenden Kommunikationszeitalter sollte Schauspiel zur Grundschulung eines jeden Menschen gehören. Im Schauspielunterricht wird gelehrt, die eigene Wahrnehmung aller seiner Sinne wirklich ernst zu nehmen. Dies beinhaltet auch Gefühle, innere Impulse etc. Wir alle haben mehr oder weniger einen "Inneren Polizisten", eine innere Zensurstelle durch unsere Erziehung oder die kulturelle Zugehörigkeit eingebaut, die manchmal extrem kontraproduktiv wirkt und Konflikte und Selbstirrtümer fördert.
Wir plädieren für strikte Gewaltfreiheit, jedoch für eine ABSOLUTE Offenheit der Rede und eine totale Ehrlichkeit des Dialogs! Nur so können wir die Kommunikation zu der Weltmacht ausbauen, die sie im Kommunikationszeitalter zu sein hat! Dazu darf es keine kommunikativen Tabus mehr geben! Wir müssen über ALLES reden können! Eine der menschlichen Freiheiten besteht in der Veränderungsmöglichkeit des Standpunktes und der Perspektive zu den Dingen. Die Gehirnforschung zeigt heute deutlich, dass der Mensch mit seiner Wahrnehmung und seiner Erinnerung (1) nicht fehlerlos funktioniert und es viele Arten von Sinnestäuschungen gibt. Diese Kenntnis steht dem sturen Beharren auf nur einer absoluten Wahrheit, jedem Dogmatismus, jeder Orthodoxie und jedem Fundamentalismus entgegen. Feste Standpunkte, einseitige
Perspektiven, sture Egozentrik und der archaische Drang zur Polarisierung
ist veraltet im angehenden Kommunikationszeitalter! Die heutigen Hauptprobleme
sind komplex und oft dynamisch in ständiger Veränderung. Solche
Probleme können nur als Netzwerk, als Wolke/Cloud richtig wahrgenommen
und verstanden werden. Wer nur aus einer Seite und einer fixen Perspektive
wahrnimmt, der hat schon verloren und wer aufgrund eines reduzierten zweidimensionalen
Bildes die Lösung eines dreidimensionalen Problems erreichen will,
der betreibt Realsatire. "Die
Idee von der Selbstbefreiung durch das Wissen, die die Aufklärung
vertritt, enthielt von Anfang an auch die Idee, dass wir lernen müssen,
uns von unseren eigenen Ideen zu distanzieren, statt uns mit unseren Ideen
zu identifizieren. Der Filmklassiker "Rashomon" des japanischen Regisseurs Akira Kurosawa stellt eine objektive Realität und Wahrheit in Frage. Dies zeigt wie unterschiedliche Standpunkte, Interessen und Motive die Wahrnehmung einer Situation maßgeblich beeinflussen. Aus dem Buddhismus ist folgende
Geschichte bekannt: "Vier Menschen werden in einen dunklen Raum
geführt und sollen danach erzählen, was sie dort finden. Der
eine ertastet eine Schlange, der nächste einen Tempel, der dritte
ein ledernes Segel, der vierte ein Seil. - Aber
in dem Zimmer befindet sich eigentlich nur ein Elefant". Ein Problem unserer Zivilisation
in Bezug auf Polykontexturaler Logik liegt im ideologischen oder religiösen
Dogma. Ein Tabu, das eine andere Sichtweise verbietet und somit manche
Konflikte unlösbar macht. "Ich
mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen,
dass du es sagen darfst." Oft wissen wir bei widersprüchlichen Informationen nicht wem wir glauben sollen und unsere Bewertung eines Sachverhalts schwankt also zwischen wahr, unwahr und verschiedenen Zwischenwerten. Manchen Leuten sind Wahrscheinlichkeitsabwägungen zu kompliziert oder verwirrend und sie tendieren dazu, einfach die erste Sichtweise als absolute Wahrheit zu betrachten, oder einer Autoritätsperson absolut zu glauben. Sie "rasten dann ein", polarisien, werden "statisch wie eine bewaffnete Burg" und lassen fortan keinen Widerspruch mehr zu, um die, in den eigenen Besitz genommene Wahrheit, nicht mehr loslassen zu müssen. Die Moderne fordert eine Lösung für dieses Verhalten. Das Kommunikationszeitalter benötigt eine neue Diskussions- und Streitkultur! Hierzu soll es eine neue Art der praktischen Anwendung geben. Polykontexturale Logik in Verbindung mit Schauspielmethodik und Kommunikationsforschung (Radikaler Konstruktivismus): Das interdisziplinäre Pilot- Projekt RealTheater ............................................................................................... Weitere Informationen zum Thema: *Gotthart Günther ist der Erfinder des Begriffes Polykontexturallogik/ Polykontexturalitätslogik/ Polykontexturalitätstheorie. Er erkannte etwa ab 1970, dass für eine widerspruchsfreie Beschreibung mentaler Prozesse eine mehrstellige Logik zwingend notwendig ist. Polykontexturalität von Gotthard Günther *Zweidimensional denkende Führungskräfte
versuchen heute dreidimensionale Probleme zu lösen.
:-) * Kybernetik, Systemtheorie und Polykontexturalität - siehe www.vordenker.de * Verschiedene Logiktheorien aus der Stanford University (Mr. Spock vom Raumschiff Enterprise wäre beeindruckt): Hybrid Logic, Fuzzy Logic, Linear Logic, Modal Logic etc. - siehe Stanford Encyclopedia of Philosophy (in englischer Sprache) * "Der schöne Streit" - Debattierclubs: Man trainiert, sich auf Knopfdruck gegen die eigene Meinung zu stellen Freie Information ist das Gegenteil von Krieg!
"Nicht
durch Zorn, sondern durch Lachen tötet man", sagte
Friedrich Nietzsche.
Mit anderen Worten: Wir sollten
aufhören böse Menschen zu töten, sondern wir sollten nur
böse Ideen "töten" oder besser gesagt umwandeln. Es
geht also heute im Kern um Software statt um Hardware. Der eigene "Kompass
zur Orientierung" ist nur dann gut benutzbar, wenn er nicht den Verklemmungen
der Vergangenheit, der Tradition, des Dogmatismus, der Meinungsdiktatur,
der Lüge aus Machtgründen, der Zensur und der Ignoranz unterworfen
ist. Jede Erhellung dieser "dunklen Mächte der Kommunikation"
löst das befreiende Lachen aus. Deshalb gilt: |
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eine neue Streitkultur =>
Text: Neo von Terra alias
Hans Mack (1)
2016
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